Vorverformungen


Andreas Wölfer
Andreas Wölfer

27. Mai 2019


Bei Berechnungen nach Th.2 Ordnung müssen laut Norm Vorverformungen (Schiefstellungen und Vorkrümmungen) berücksichtigt werden.

Sie sind in der Baustatik manuell vom Benutzer auf das System aufzubringen. Wie alle anderen Einwirkungen auch, sind diese Vorverformungen einem Lastfall zugeordnet.

Zur Ermittlung der maximalen Beanspruchungen sind die Lastfälle der Vorverformungen mit den anderen Lastfällen ungünstig zu überlagern.

Vorverformungen können in einer beliebigen Richtung (von links, rechts, vorne und hinten) wirken. Da man im allgemeinen Fall nicht schon vorher weiß, in welcher Richtung die Vorverformungen die größten Anteile an den maximalen Beanspruchungen liefern, müssen alle Richtungen ausprobiert werden.

Das bedeutet, dass die Vorverformungen in jeder der 4 Richtungen in einem anderen Lastfall angesetzt werden müssen, die sich bei der Berechnung der maximalen Beanspruchung gegenseitig ausschließen.

Hier verhalten sich die Vorverformungen rein formal wie die Windbelastungen. Auch diese können in 4 sich gegenseitig ausschließenden Richtungen wirken.

Die Berücksichtigung der sich gegenseitig ausschließenden Vorverformungslastfälle war in der Vergangenheit ein wenig mühsam. An dieser Stelle haben wir die Baustatik erweitert.

Bisher gab es bei den Einwirkungsarten nur eine einzige Einwirkungsart „Vorverformung“. Diese wurde um die Einwirkungsarten für Vorverformungen in die 4 Richtungen erweitert.

Werden die Vorverformungen schon bei der Eingabe lastfallweise in die 4 Richtungen eingeordnet werden, so kann der Generator für die nichtlinearen Gruppen den Ausschluss automatisch berücksichtigen.