So drucken Sie mit der Baustatik in 3D


Thomas Wölfer
Thomas Wölfer

20. Januar 2020


Ich habe ja schon mehrfach darauf hingewiesen (hier, hier, hier und hier), das Sie mit der Baustatik Ihre Systeme auch auf 3D-Drucker ausgeben können – und zwar auch dann, wenn Sie gar keinen besitzen. Das ist schon manchmal ganz schön, kann man dem Bauherren so doch einen prima Eindruck davon verschaffen, wie die Tragkonstruktion aussieht.

Mit Mixed Reality geht das natürlich am kostengünstigsten – und die Baustatik unterstützt das ja auch – aber wenn man auch mal etwas Geld ausgeben kann, dann ist ein Modell zum Anfassen einfach schöner. Ich hatte bisher aber mit der Vorführung aufgehört, wenn es denn um die konkrete Ausgabe ging.

Das möchte ich mit diesem Post korrigieren: Ich habe eine kleine Tragkonstruktion per Internet-Dienst ausdrucken lassen und will hier kurz aufzeigen, wie das vor sich ging. Können Sie natürlich genauso machen.

Zunächst einmal braucht man die Konstruktion in der Baustatik in 3D – man macht das also mit einem Faltwerksmodell oder einem räumlichen Rahmen. Mein Modell war das hier:

Ich hatte also ein Holzdach mit einer Platte drunter. Geht aber mit allen Systemen, die müssen nur eben räumlich sein, damit das ganze Sinn macht. (Natürlich können Sie auch einen Bodenplatte im 3D-Drucker ausdrucken, nur wird das Ergebnis eben nicht ganz so spektakulär werden.)

Das System geben Sie dann wie an anderer Stelle mehrfach beschrieben im 3MF-Format aus. Die resultierende Datei laden Sie dann in das Windows-Programm "3D-Print".

Im 3D-Print wählen Sie dann zunächst eine Farbe. (Man kann auch komplexere Dinge machen, also unterschiedliche Elemente mit unterschiedlichen Farben, andere Materialien, etc. – aber ich will die Sache hier möglichst einfach halten.)

Nach Auswahl von Farbe und Material stellt sich die Sache in 3D-Print in etwa wie folgt da:

Wie man in der Statuszeile sehen kann, wird auch schon ein geschätzter Preis angezeigt. In diesem Fall waren es etwa 62 Euro. Es stellt sich natürlich die Frage, wie groß das Modell für dieses Geld wird – und dafür geht man in 3D-Print auf den Reiter "Layout". Dort kann man im Wesentlichen einen Skalierungsfaktor angeben, und auf dessen Basis wird dann die Länge, Breite und Höhe des Modells angezeigt. In diesem Fall war es eine Breite von ca. 8 cm.

Damit war ich zunächst zufrieden: Im nächsten Schritt drücken Sie dann auf "Online bestellen".

Das ist der eigentlich wichtige Teil: Denn erst hier werden die Daten der Struktur tatsächlich an den Druckdienst gesendet – und erst nachdem der die Daten und die gewünschten Größen und Materialien gesehen hat, gibt es eine konkrete Auskunft über den Preis: Bisher war alles nur geschätzt.

Und in meinem Fall, siehe da: Die Schätzung war nicht besonders gut, denn der Druckdienst hätte eigentlich nur 20 statt 62 Euro berechnet:

Darum habe ich den Vorgang an dieser Stelle abgebrochen, und noch ein wenig an der Parametern für den Ausdruck in 3D-Print selbst rumgeschraubt. Unter anderem mit einer Änderung des Skalierungsfaktors, der die Breite von 8 auf 12 cm hochgeschoben hat. Laut 3D-Print war der geschätzte Preist zu diesem Zeitpunkt etwa 180 Euro. Schon eine stolze Summe. Trotzdem habe ich wieder den "Online bestellen" Button gedrückt.

Und siehe da: Der Druckdienst wollte keine 170 Euro, sondern nur knapp 70. Damit konnte ich leben. (Natürlich kommt noch Mehrwertsteuer und Kosten für die Lieferung dazu.)

Jedenfalls passiert dann das, was in allen Online-Shops passiert: Sie müssen zunächst mal einen Account anlegen, sich registrieren, die EMail bestätigen etc. etc. – nichts ungewöhnliches, und wie gewohnt muss man das auch nur einmal machen. Danach sind noch Versendeinfos anzugeben, und es kann bestellt werden. Hier passiert wirklich nichts unerwartetes: Bei Amazon sieht eine Erstbestellung auch nicht anders aus.

Produktion und Versand dauerte dann etwa eine Woche, und heute war das Paket dann da:


Ist ganz gut geworden, finde ich.

Wenn Sie das mit den gleichen Daten nachspielen wollen: Die Baustatik-Datei und die daraus resultierende 3MF-Datei können Sie hier herunterladen.