Berechnung nach Th.2. Ordnung, Teil 7


Andreas Wölfer
Andreas Wölfer

12. November 2020


Die zur Berechnung nach Th.2 Ordnung erforderlichen Volllastfälle (NLG) können entweder manuell oder per Generator erzeugt werden. Beide Vorgehensweisen haben Vor- und Nachteile.

Wird der Generator benutzt, kann man sicher sein, dass alle mathematisch möglichen NLG berücksichtigt werden. Da die Anzahl der zu berücksichtigenden NLG nicht linear sondern etwa quadratisch von der Anzahl der veränderlichen Lastfälle im System abhängt, kommt dieses Verfahren bei großen Systemen schnell an seine Grenzen. Die Anzahl der zu berechnenden NLG wird einfach zu groß, als dass sich das System noch in einer erträglichen Zeit berechnen lässt.

In solchen Fällen ist die manuelle Definition zu verwenden. Diese hat jedoch den Nachteil, dass der Anwender vorab nur abschätzen kann, welche NLG für die Bemessung relevant sind. Es kann also passieren, dass bei der manuellen Definition maßgebliche NLG unberücksichtigt bleiben.

Ich empfehle folgende Vorgehensweise:

Man sollte immer versuchen, den Generator zu verwenden, da dies einfach am schnellsten geht und wirklich alle möglichen Kombinationen berücksichtigt werden. Für diesen Komfort muss man etwas längere Rechenzeiten in Kauf nehmen.

Die Anzahl der zu untersuchenden NLG hängt quadratisch von der Anzahl der veränderlichen Lastfälle im System ab. Oft lassen sich einzelnen veränderliche Lastfälle zusammenfassen, ohne dass dies wesentlichen Einfluss auf die Endergebnisse hat. Diese Reduktion führt direkt zu einer Verminderung der erforderlichen NLG und somit der Rechenzeit.

Erst, wenn diese Reduktion nicht zu einer sinnvollen Anzahl an NLG führt, müssen die NLG manuell definiert werden.