Besonderheiten der Holzbemessung (kmod)
Die allgemeine Formel für den Bemessungswert einer Festigkeitseigenschaft im Holzbau nach EC5 lautet:
Der Werk kmod hängt nach Tabelle 3.1 vom Baustoff und der Lasteinwirkungsdauer der beteiligten Einwirkungen ab:
Je kürzer die Zeit ist, die eine Einwirkung auf das Bauteil wirkt, umso größer wird kmod und somit auch der zulässige Bemessungswert der Festigkeitseigenschaften.
Wirken in einer Lastkombination verschiedene Einwirkungen mit unterschiedlichen Werten von kled, so darf bei der Ermittlung von kmod der günstigere zugrunde gelegt werden.
Das Programm untersucht bei der Berechnung einer linearen Überlagerungsregel alle möglichen Kombinationen der Lastfälle. Für jede dieser Kombinationen wird der dazu gehörige kled und damit der kmod Wert berechnet.
Mit den Schnittgrößen dieser Kombinationen und den dazugehörigen Bemessungswerten der Festigkeitseigenschaft wird der Nachweis geführt.
Beispiel mit 2 Lastfälle:
Lastfall | kled | kmod |
1 | ständig | 0.6 |
2 | mittel | 0.8 |
In Kombinationen, in denen der Lastfall 2 berücksichtigt wird, wird ein kmod von 0.8 berücksichtigt, ansonsten ein kmod von 0.6. Diese Kombinationen besitzen somit einen größeren zulässigen Bemessungswert.
Aufgrund dieser Zusammenhänge kann es vorkommen, dass bei Kombinationen, in denen Lastfall 2 berücksichtigt wird, eine geringere Ausnutzung berechnet wird, als bei Kombinationen ohne den Lastfall 2.
Darstellung im Programm:
Dieser Zusammenhang kann im Programm bei den Ergebnissen der “linearen Überlagerungsregeln” kontrolliert werden.
Hier kann man folgende Schnittgrößen betrachten:
- Die absolut größten Schnittgrößen (Grundkombination)
- Die Schnittgrößen, die zu der größten Ausnutzung führen (Grundkombination mit kmod)
Fazit:
Aufgrund der Abhängigkeit des Bemessungswertes von kmod kann es passieren, dass die größten statisch ermittelten Schnittgrößen nicht zu den größten Ausnutzungen führen. D.h.: Die Bemessungsschnittgrößen sind nicht die größten, die in dem System auftreten können.
Dies geschieht häufig dann, wenn die ständigen Einwirkungen im Verhältnis zu den Verkehrseinwirkungen groß sind.
In der Hilfe zu dem Programm gibt es hier ein Zahlenbeispiel.