Bewehrungsdefinition beim Zustand 2 für Faltwerkselemente


Andreas Wölfer
Andreas Wölfer

05. Februar 2015


Die eingelegte Bewehrung hat einen großen Einfluss auf die Berechnung der Verformungen im Zustand 2.  Es gibt im Programm verschiedene Arten, diese Bewehrung zu verwenden, die ich in diesem Blog erklären möchte:

Grundbewehrung

Für jedes Faltwerkselement legt der Anwender eine Bewehrungsdefinition fest, die auch für die normale Bemessung benutzt wird. In der Bewehrungsdefinition wird getrennt für oben/unten und x/y eine Grundbewehrung sowie ein Abstand für die eventuell erforderliche zu bemessenden Zulagebewehrung festgelegt. Bei der Berechnung nach Zustand 2 wird die hier definierte Grundbewehrung grundsätzlich angesetzt.

Zulagebewehrung aus Bemessung

Die Bemessung des Faltwerkselementes berechnet zusätzlich zu der Grundbewehrung eine Zulagebewehrung. Diese wird bei der Berechnung nach Zustand 2 ebenfalls angesetzt. Wird kein Verlegebereich definiert, muss man nun nichts weiter für die Berechnung im Zustand 2 unternehmen. Das ist die schnellste Art der Berechnung. Die ermittelten Verformungen werden jedoch ein wenig ungünstig sein, weil im Regelfall ja mehr Bewehrung verlegt wird, als statisch erforderlich ist.  Sollen die Ergebnisse realistischer (und günstiger) werden, muss die tatsächlich eingelegte Bewehrung festgelegt werden. Dies geschieht mit Hilfe der Verlegebereiche.

Zulagebewehrung aus Verlegebereichen

Der Anwender kann beliebige polygonale Verlegebereich mit Matten oder Rundstahl definieren. An Stellen, an denen diese Verlegebereiche definiert sind, wird anstatt der durch die Bemessung berechneten statisch erforderlichen Zulagebewehrung, die in diesen Verlegebereichen definierte Bewehrung angesetzt. Dies führt zu realistischeren Ergebnissen, ist jedoch von der Eingabe her ein wenig aufwändiger.

Sobald ein Verlegebereich definiert wird, so wird in diesem Bereich exakt die hier festgelegte Bewehrung verwendet (Zusätzlich zur Grundbewehrung).

Weiterhin ist über einen Schalter einstellbar, dass das Maximum aus Verlegebereich und statisch erforderlicher Zulagebewehrung verwendet wird.

Die Benutzung diese Option führt zu folgendem Verhalten:

Der Verlegebereich ist nur einer Richtung definiert

Ist diese Option eingeschaltet, wird in der anderen Richtung die statisch erforderliche Bewehrung eingelegt.

Die Bewehrung des Verlegebereiches ist an einigen Stellen geringer als die statisch erforderliche Bewehrung

Ist diese Option eingeschaltet, so wird an jeder Stelle das Maximum aus Verlegebereich und aus der statisch erforderlichen Bewehrung verwendet.