Sporne in der Winkelstützmauer


Andreas Wölfer
Andreas Wölfer

10. September 2021


Im  nächsten Update wurde die Berechnung der Fundamentbelastung bei Stützmauern mit Spornen korrigiert.

Da es etwas kompliziert ist, erkläre ich hier das Vorgehen des Programms:

Zunächst werden die direkten Fundamentlasten ohne Berücksichtigung der Sporne ermittelt.

Sind Sporne vorhanden, so leiten diese an deren Anschnitt Lasten in die Wand ein. Diese Lasten ergeben sich aus

  • Eigengewicht der Sporne
  • Bodeneigengewicht
  • Auflast (ständig und Verkehr)

Diese Lasten wirken direkt am Anschnitt der Sporne und werden durch die Wand ins Fundament geleitet. Um diese Lasten nicht bei den direkten Fundamentlasten doppelt zu berücksichtigen, werden sie als direkten Fundamentlasten im Bereich unter den Spornen mit negativen Vorzeichen angesetzt.

Erstes Beispiel:

Die Stützwand wird nicht durch eine zusätzliche Auflast auf dem Gelände belastet.


In der oberen Tabelle wird die Fundamentbelastung aus der Wand angegeben. Die Querkraft des Sporns aus Eigengewicht des Bodens und Eigengewicht des Sporns am Wandanschnitt beträgt 33,66 kN/m.


In der unteren Tabelle wird die direkte Fundamentbelastung angegeben. Die Auflast aus dem Gelände beträgt ohne Berücksichtigung des Spornes 108,0 kN/m. Davon muss die Last, die schon vom Sporn aufgenommen wird, abgezogen werden. Dies sind die 33,66 kN/m auf der Länge des Sporns von 0,90 m.

Zweites Beispiel:

Die Stützwand wird durch eine zusätzliche Auflast auf dem Gelände mit g = 2.0kN/m2 und q = 3.0 kN/m2 belastet.


Die ständigen Last aus den Spornen erhöht sich zu 33,66 + 0.9 [m] * 2.0 [kN/m] = 35,46 [kN/m2].

Die Verkehrslast aus den Spornen ergibt sich zu 0.9 [m] * 3.0 [kN/m] = 2,70 [kN/m2].

Beide Werte werden bei den direkten Fundamentflächenlasten abgezogen.