Eigengewicht aus Stützen und Wänden beim weiterleiten zusammenfassen


Thomas Wölfer
Thomas Wölfer

30. April 2018


Ich hatte vor kurzem erläutert, wie man die Anzahl der Lastfälle beim Weiterleiten in der Baustatik verringern kann, indem man die Lastfälle im Quelldokument mit Lastfallgruppen zusammenfasst.

Es gibt da aber einen Sonderfall, den man so nicht lösen kann: Im Quelldokument kann man nämlich auch gleich Parameter für Wände und Stützen definieren, indem man passende Werte bei der Definition der Lagerungen angibt.

Das ist schön, weil das Programm dann das Eigengewicht dieser Wände (und Stützen) automatisch errechnen und bei der Weiterleitung an das darunter liegende Bauteil durchleiten kann. Wenn man das tut, dann taucht bei der Definition des Lastimport der spezielle Fall "Eigengewicht (Lager)" auf.

Das ist schön, und von Haus aus laden diese Einwirkungen dann in Lastfall 1, dem normalen Eigengewichts-Lastfall. Da will man die aber manchmal gar nicht haben.

In einem solchen Fall ist es praktisch zu wissen, dass man im Faltwerk (der Platte, der Scheibe, den Rahmen) mehrere Lastfälle vom Typ "Ständige Last" haben kann.

Man legt also als Ziellastfall einfach einen neuen Lastfall für ständige Lasten an, und leitet das Eigengewicht der Wände dann in diesen Lastfall weiter.

Dabei müssen Sie auf eines achten: Von Haus aus ist bei Lastfällen vom Typ "Ständige Last" auch die Option "Eigengewicht automatisch berücksichtigen" eingeschaltet. (Eigentlich logisch.). Das will man aber in diesem Fall so nicht haben: Im 2. Lastfall "ständige Last" sollte die Option ausgeschaltet werden, ansonsten landet das Eigengewicht des eigentlichen Bauteils gleich in 2 Lastfällen – denn das ist es, was diese Option bedeutet: Lastfälle, in denen die Option eingeschaltet ist, erhalten das Eigengewicht des aktuellen Bauteils als Belastung. Also: Ausschalten.