Fehler, schwer zu finden


Thomas Wölfer
Thomas Wölfer

08. Juli 2013


Wir hatten in der letzten Woche eine Fehlermeldung eines Kunden, die uns regelrecht verblüffte: Die Baustatik versuchte eine Berechnung durchzuführen, bei der eine Last beteiligt war, die sich gar nicht im zu berechnenden Dokument befand.

Das sollte eigentlich unmöglich sein – und das ist es auch in der Tat, denn das führt zum Abbruch der Berechnung und einer Fehlermeldung (der Sorte “Ein unerwarteter Fehler ist eingetreten”): Man erhält also zumindest keine falschen Berechnungsergebnisse. Stören tut das aber natürlich auch – es stellte sich die Frage: Wie zum Teufel kann so ein Zustand eigentlich eintreten?

Dankbarerweise hatten wir auch Fehlermeldungsdaten zur Fehlermeldung- und machten uns auf die Suche nach dem eigentlichen Grund. Der war dann nach einigen Stunden auch gefunden – und wird gerade von uns beseitigt: Tritt ab dem nächsten Update nicht mehr auf.

Die notwendige “Konfiguration” dafür ist allerding ein wenig “kurios”. Folgendes muss dabei in der “richtigen” Reihenfolge auftreten, um das Fehlverhalten zu produzieren…. (Nichts von dem was man tun muss ist “ungewöhnlich” oder “nicht unterstützt” – alle Vorgänge sollten völlig problemlos durchführbar sein: Nur führen sie eben in diesem Fall zu einem Fehler.)

Zunächst mal braucht man ein Dokument, in das man Durchstanzsnachweis-Objekte einfügen kann. (Also eine Platte oder ein Faltwerk). Dann öffnet man das Fenster für die Eigenschaften des Nachweises: Das führt dazu, das zunächst mal die Berechnung durchgeführt wird. Klappt das nicht, bekommt das Programm dies mit und man kann zwar noch an den Parametern für den Nachweis ändern, nur wirklich durchführen kann man ihn nicht.

Klappt das aber, dann bekommt man unter anderem eine Graphik für den Nachweis zu sehen, und die möglichen Bemessungsgruppen sind auch passen farblich markiert.

Jetzt lässt man das Fenster geöffnet (ganz normal in der Baustatik: Man muss eigentlich nie irgend ein Fenster schließen, nur um irgendwo eine Änderung durchzuführen), und löscht einen Lastfall. Wichtig: Der Lastfall muss eine Faltwerkselement-Flächeneinwirkung enthalten.

Das ist weiter kein Problem: Das Programm verwirft dann die Ergebnisse, und wen man das nächste Mal welche benötigt, dann werden die eben neu ermittelt.

Das merkt auch das Fenster für den Durchstanznachweis: Was es allerdings weiterhin glaubt ist, das das Dokument noch in einem gültigen Zustand ist. Das ist es aber nicht – denn es gibt ja mindestens eine Last ohne Lastfall.

Startet man nun die Berechnung über die Eigenschaften des Nachweises, dann wird versucht die Graphik des Nachweises neu anzuzeigen, und dazu muss eine Berechnung gestartet werden. Das Nachweis-Fenster hat aber seine Daten über das Dokument noch nicht verworfen, und verwendet diese fröhlich weiter, ohne zu überprüfen, ob das Dokument in Ordnung ist.

Das ist es aber nicht – und das führt dann kurz darauf zur Eingangs erwähnten Fehlermeldung.

Lösung bis zum nächsten Update: Einmal das Dokument-Fenster schließen und wieder öffnen….