Geschichten aus dem User-Alltag
Diesmal: Von Herr Schütze
Heute habe ich mehrere Holz-Pfetten mit dem Durchlaufträger gerechnet. Dabei fiel mir im Momentenverlauf ein unschöner Knick auf, ausserdem war das Deseign-Moment ( gamma-fach)
kleiner als das charkteristische Moment ( ohne Sicherheitsbeiwerte).
Erste Reaktion: Unsinn!
Bevor ich zum Hörer griff bin ich der Sache jedoch nochmal auf den Grund gegangen und habe den Träger mit dem Rahmenprogramm gerechnet. Dort die gleichen komischen Ergebnisse.
Eine Blick auf die Einzellastfälle ( Feld 3)ergab folgendes:
Mg = 6,42 kNm, Ms= 1,69 kNm, Mw= 1,93 kNm. max M = 10,04 kNm.
Mit den Teilsicherheitbeiwerten:
maxMd= 1,35*6,42 +0,5*1,5*1,69 +1,5*1,93 = 12,84 kNm.
sigma,d = 1284/756 = 1,70 kN/cm² > 0,9*2,4/1,3= 1,66; eta =1,02.
Soweit das Ergebnis das ich erwartet hätte.
Betrachtet man jetzt nur den Lastfall Eigengewicht:
Mg,d= 1,35*6,42 =1,15 KNm.
sigma,g,d = 115/756 = 1,15 kN/cm² > 0,6*2,4/1,3= 1,11; eta= 1,03 !
Der LF Eigengewicht ist somit trotz kleinerem Moment maßgebend, weil kmod,g mit 0,6 durchschlägt.
Richtig gerechnet baustatik. bravo.
Die Darstellung (Momentenverlauf) erscheint mir allerdings unglücklich.
Nebenbei: Nach alter Norm 1052 ergibt sich an o.g. Stelle eine Überschreitung von 33% !
( Ob die 115 Jahre alte Pfette "weiß" was da mit ihr geschieht? )
Nebenbei: Ich bin "Opfer" meiner eigenen "Reklamation" geworden.
Vor einiger Zeit hatte ich darauf hingewiesen, dass der LF G infolge von kmod maßgebend sein könnte .