Die Baustatik kann sogenannte “nichtlineare” Berechnungen durchführen. Dabei werden die Eigenschaften spezieller Elemente während der Berechnung derart berücksichtigt, dass sich das zu berechnende System während der Berechnung verändern kann. Das gilt zum Beispiel für Stäbe, die nur Zug aufnehmen können: Wenn Sie einen solchen Stab definieren und dann eine nichtlineare Berechnung durchführen, dann berechnet die Baustatik das System zunächst normal. Wird der Stab als Ergebnis der Berechnung mit Druck belastet, wird er aus dem System entfernt und das so veränderte System wird dann neu berechnet. Dieser Vorgang wird so lange iterativ wiederholt, bis keine weiteren Elemente mehr im Rahmen der Berechnung ausfallen.
Nun haben wir öfter mal Anrufe im Support, bei denen die Zugstab-Definition “nicht berücksichtigt” wird, wie die betroffenen Kunden meist angeben: Stäbe, die keinen Druck bekommen dürften, bekommen eben doch welchen.
Aber tatsächlich ist es so, dass die nichtlinearen Eigenschaften sehr wohl berücksichtige werden – es sei denn, man fordert ausdrücklich Ergebnisse an, bei denen das nicht der Fall ist. In diesem Unterschied erkläre ich kurz den Sachverhalt.

