Mailserver-Umzug: Warum dauert das so lange?
Der Mailserver-Umzug stellte sich ursprünglich ganz einfach dar: Vom Hersteller gibt es nämlich ein Dokument das das benötigte Vorgehen Schritt für Schritt erklärt. Darum hatte ich mir darüber keine großen Gedanken gemacht. Schwerer Fehler...
Für den Umzug des Mailservers müssen im Wesentlichen 2 Dinge passieren: Zum einen muss es eine DNS-Änderung geben, da sich der Server danach auf einem neuen Rechner mit einer anderen IP befindet. Zum anderen muss die komplette Installation mit allen Einstellungen, Mailing-Listen, Filtern, eMail-Konten etc. pp. auf die neue Hardware verschoben werden.
Die DNS-Änderung war einfach: Die wirklich extrem netten und hilfsbereiten Mitarbeiter von Noris Networks (dort kümmert man sich ums DNS für alle unsere Server) waren vorgewarnt und hatten die TTL (Time To Live - das ist die Lebenszeit für die DNS-Einträge) bereits auf einen passenden kleinen Wert gesetzt. Als ich mit dem Umzug begann gabs noch ein kurzes Telefonat, und die benötigten Änderungen waren erledigt. Wer jetzt nach mail.die.de sucht, der bekommt bereits die neue IP-Adresse.
Die Sache mit dem Server und seinen Einstellungen stellte sich aber als ein bisschen problematisch heraus - und ist auch noch nicht abgeschlossen. Wir benutzen den MDaemon Mailserver, den ich auch für kleine Statikerbüros absolut empfehlen kann. Um das Ding zu verschieben muss man zunächst den MDaemon Service deaktivieren - und kann dann laut Anleitung das komplette MDaemon-Verzeichnis kopieren. Leider verschweigt die Anleitung, das das deaktivieren des Service den Server selbst nicht abschaltet. Ich versuchte also das Verzeichnis zu zippen - und bekam bei jedem Versuch mehrere Fehlermeldungen. Grund - den ich mindestens 1 Stunde lang gesucht habe: Das Mailprogramm selbst läuft fröhlich weiter, und legt darum auch immer neue Dateien an oder verändert vorhandene. Erst das manuelle Anhalten des Programms (und eines weiteren Service) machte das Zippen möglich. Schon das Zippen dauerte allerdings, denn das MDaemon-Verzeichnis enthält viele Dateien - bei mir insgesamt knapp 800 MB.
Dann hatte ich aber endlich ein Zip-File. Das brachte aber auch nichts - denn der einzige Mechanismus, der auf dem alten Mailserver-Rechner für den Transport von Dateien auf andere Rechner zur Verfügung stand war Email. Die ging aber natürlich nicht mehr, denn der Server war ja runtergefahren :-(
Dankbarerweise hatte der Rechner aber einen USB-Slot mit USB 2.0: Glück gehabt, dachte ich. Stecke also einen USB-Drive rein... um dann festzustellen das auf meiner Windows Server 2000 Installation USB 2 schlicht und erfreifend nicht ans laufen zu kriegen ist. Brrrrr.
Dankbarerweise fand sich dann ein weitere Slot mit USB 1.1. Stick also reingesteckt - und der Explorer erkannte sofort ein neues Laufwerk. Beim Versuch drauf zu kopieren gab es dann aber die unweigerliche Fehlermeldung: Laut dem Explorer war das Laufwerk nicht länger da. Auch ein fröhliches Gebastel mit dem Laufwerks-Manager, dem Gerätemanager und den Logischen Laufwerken brachte nichts: Alle waren sich einig: Da ist ein Laufwerk, aber leider ist es nicht mehr da.
Überraschenderweise hat dann folgendes funktioniert: Ich habe das Laufwerks-Mapping für den Stick komplett entfernt, und ihn als Unterverzeichnis in einem verzeichnis auf dem NTFS-Volume eingeblendet. (Ja: das geht... :-)) - Und dort konnte ich dann auch tatsächlich Daten auf den Stick kopieren.
Danach kam der Stick in meinen Arbeitsplatzrechner - und von dort kopiere ich nun seit etwa 2 Stunden die Daten auf den neuen Rechner. Danach wird man weitersehen, was noch so passiert: Eins ist mir schon klar geworden - und zwar die Tatsache das die Beschreibung von Alt-N zwar erklärt wie man den MDaemon verschiebt, aber leider nicht, wie man das zugehörige Anti-Virusprogramm ebenfalls auf die neue Kiste bekommt. Es bleibt also unterhaltsam...