Mein kleiner Kampf gegen Spam


Thomas Wölfer
Thomas Wölfer

13. Februar 2007


Als eMail-Server benutzen wir den MDaemon von Alt-N. Ich bin mit dem Programm sehr zufrieden, und habe erst heute ein neues Update installiert. Der MDaemon hat diverse eingebaute Mechanismen fürs filtern von Viren, Spam- und Phishing-Mails. Eines davon ist die "Spam-Trap". Die Idee dabei ist relativ einfach: Man richtet eine (oder mehrere) eMail-Adressen ein, die ausdrücklich nicht dafür gedacht sind, verwendet zu werden: Es gibt also keine Person und auch keinen Dienst, der zu dieser Adresse gehört.

Dann publiziert man diese Adresse: Zum Beispiel, indem man See auf einer öffentlichen Webseite oder in einer Newsgroup postet. Spammer sammeln an solchen Stellen Adressen ein - jede Mail die an eine solche Adresse geschickt wird, ist also mit absoluter Sicherheit Spam. Geht also eine solche Mail ein, kann man sie zum Beispiel dafür benutzen, den Anti-Spam Engine zu trainieren. Außerdem kann man den absendenden Host zumindest für eine Zeitlang blockieren, also keine weiteren Kontaktaufnahmen mehr zulassen (bzw: in extrem verlangsamter Form zulassen.)

Feine Sache - und ich habe dieses Feature auch schon eine ganze Weile genutzt. Heute ist mir aber eine Nette Idee gekommen: Die Spammer versenden Ihre Mails ja ohnehin an mehr oder minder willkürliche Adressen. Statt also selbst eine oder mehrere Spamtrap-Adressen zu publizieren - warum nicht einach die "falschen" Adressen einsammeln, die die Spammer sowieso verwenden. Daraus resultierte das Programm SpamTrapHarvester: Man kann damit relativ einfach SpamTrap-Adressen einsammeln, indem man mit dem Programm die SMTP-(in) Logfiles des MDaemon auswertet.

Wer mag, kann sich das Programm hier runterladen. Im Zip-File befinden sich zwei weitere Zip-Dateien: Die eine enthält den Quellcode (C#, .Net 2.0, VS 2005), die andere das .EXE-File (braucht .Net 2.0).

So ist die Sache zu bedienen:

Nach dem Programmstart bekommt man ein Fenster. Links ist eine leere Listbox, rechts ist eine Textbox. In der Textbox gibt man nun die Namen der Domains ein, die man auf seinem MDaemon-Server betreibt. (Das Programm filtert nur Mail-Adressen heraus, die zu den angegebenen Domains gehören.). Dann lädt man sich eine oder mehrere der SMTP-(in) Logfiles von MDaemon herunter. Die kann man dann hintereinander per Drag&Drop auf das Programmfenster ziehen: Das Programm zeigt dann eine Liste aller Mail-Adressen an, an die es einen Zustellversuch gab. Die Liste ist nach Häufigkeit der Zustellversuche sortieren, die Anzahl der Versuche wird mit ausgegeben.

Mit dieser Liste ausgestattet ist es dann extrem einfach, den MDaemon Pool an SpamTrap - Adressen aufzufüllen.

spamtrap_harvester.zip (27.04 KB)