In der Baustatik gibt es zur Aussteifung von Faltwerkselementen zunächst allgemeine Unterzüge, die aus einem beliebigen Material bestehen können. Diese werden exzentrisch an ein Faltwerkselement gekoppelt – ebenfalls aus einem beliebigen, auch einem anderen Material. Besonders gängig sind jedoch die speziellen Stahlbeton-Unterzüge. Diese sind für Faltwerkselemente aus Stahlbeton konzipiert und werden als integraler Bestandteil einer Platte (bzw. eines Faltwerkselements) betrachtet. Sie werden implizit als bündig mit der Oberseite der Platte angenommen. Neben der Gesamthöhe des Unterzugs und der Breite des aus der Platte herausragenden Stegs wird zudem eine mitwirkende Breite erfasst. Diese beschreibt die zusätzliche Breite der Platte, in der sie strukturell mit dem Unterzug zusammenwirkt. Besonders interessant beim Stahlbeton sind die erforderlichen Bewehrungsmengen.
Die Bemessung zur Ermittlung der erforderlichen Bewehrungsmengen basiert im Wesentlichen auf den Schnittgrößen in den Maschen des Faltwerkselements sowie in den N-tels-Stückchen des Unterzugs. Dadurch ergibt sich einerseits die Bewehrung für die Platte und andererseits die Bewehrung für den Unterzug. Bisher war es nur möglich, diese Bewehrungsmengen getrennt voneinander zu betrachten. In der Praxis ist es jedoch sinnvoller, die beide Ergebnisse zusammenzuführen.
Zu diesem Zweck bietet die aktuelle Version der Baustatik-Software für die Stahlbeton-Unterzüge einen neuen Satz von Ergebnissen, der die Bewehrungsmenge des Unterzugs mit der des Faltwerkselements aufsummiert. Dabei wird aus der Platte für die obere Bewehrung neben der eigentlichen Profilbreite des Unterzugs auch die mitwirkende Breite einbezogen. Für die untere Bewehrung wird bei „echten“ Unterzügen nur die Plattenbewehrung im Bereich der Profilbreite berücksichtigt; bei deckengleichen Unterzügen wird hingegen der Einzugsbereich um die mitwirkende Breite erweitert. Für Überzüge gilt dasselbe Prinzip, aber mit vertauschten Rollen für die obere und untere Bewehrung. Sofern eine Grundbewehrung definiert wurde, fließt diese zusätzlich neben der erforderlichen Zulagebewehrung ein.
Die entsprechenden Ergebnisse finden sich im Baum der Bemessungsergebnisse unter den Bezeichnungen „Summe As,ou+p+g“, „Summe As,o+p+g“ und „Summe As,u+p+g“. Der Zusatz „+p“ weist darauf hin, dass auch die Bewehrungsmenge aus der Platte einbezogen wird, während „+g“ die Berücksichtigung der Grundbewehrung signalisiert. In der Ausgabesteuerung gibt es bei den Bemessungsergebnisse für Unterzüge nun zusätzlich das Element „Biegebemessung, inkl. Plattenbewehrung“.



