Schluss mit Werbung im Web
Ich habe ja jede Menge Verständnis für Webseiten-Betreiber, die ihr Geld mit der Platzierung von Werbung auf Webseiten verdienen: Ich hatte ja mal hobbymäßig an einer solchen Seite mitgearbeitet (mache das aber schon lange nicht mehr.)
Ich muss allerdings gestehen: Die Menge an Mist die man dabei beim surfen so auf den Rechner bekommt – und die ganz nebenbei das surfen extrem verlangsamt – hat für mich nun den Punkt erreicht, bei dem ich einfach nicht mehr bereit bin mir das weiterhin anzutun: Mich stört schon ewig die auf praktisch jeder Webseite überhaupt untergebrachte Google-Werbung, die mir ständig irgendwelche Produkte unter die Nase hält, die ich gerade gekauft habe. (Google macht das ja angeblich so unglaublich clever – mir verschließt sich allerdings was daran clever sein soll, immer und immer wieder Esszimmertische anzubieten, nur weil ich gerade einen gekauft habe. Ich kaufe sicher auf absehbare Zeit keinen Zweiten. Und auch keinen zweiten Schredder. Und keinen zweiten großen Flachbildschirm-TV.)
Wie auch immer: Letzthin war ich dann auf einer Seite, bei der gleich 3 (!) Werbevideos drauf waren, die selbstredend auch alle gleichzeitig starteten. Das die Dinger von selbst starten ist ohnehin ein Frevel, aber drei gleichzeitig davon hat mir dann echt den Rest gegeben: Ich will einfach keine Werbung mehr im Web. Habe keine Probleme damit, Betreiber für ihre Inhalte zu bezahlen, wenn sie mir die Gelegenheit dazu geben, aber Werbung: Will ich einfach keine mehr.
Der einfachste Weg die Werbung loszuwerden ist die Installation eines Werbe-Blockers. Das hat aber (mindestens) 2 Probleme. Nummer 1: Es ist bekannt, das es Hersteller solcher Blocker gibt, die sich dafür bezahlen lassen, bestimmte Werbung eben doch durchzulassen. Nummer 2: Ich will keine Software auf meinem Rechner, die ein Problem lösen, das mit Bordmitteln auch gelöst werden kann. (Ganz besonders keine “Windows-Tuning” Software: Die ist in 100% aller Fälle eher schädlich als hilfreich.)
Das Bordmittel
Die Lösung per Bordmittel funktioniert so: Man verändert die DNS-Records für die Werbe-Server einfach so, das Sie an eine andere Stelle zeigen. Zum Beispiel: Angenommen ein solcher Server hat den Namen “google-ads.com” und dessen IP-Adresse ist “5.35.253.21” (Stimmt beides nicht, ist aber für die Erklärung egal.). Wenn man sich nun darum kümmert, das der Browser statt dessen denkt, die IP-Adresse sei “127.0.0.1” (das ist die des eigenen lokalen Rechners), dann versucht der Browser die Werbung von “google-ads” beim eigenen Rechner abzuholen. Da ist aber keine (und da läuft normalerweise nicht mal ein Webserver – oder haben Sie einen laufenden Webserver auf Ihrer Workstation ?). Ergebnis: Der Browser kann die Werbung nicht abholen, und darum auch nicht anzeigen.
Diese Veränderung der Zuordnung von Name zu IP-Adresse geht dabei ganz einfach: Unter Windows gibt es dazu nämlich das “Hosts” File. Das ist eine Text-Datei, in der man Paare von Servername und IP-Adressen ablegen kann, und alles was in dieser Datei abgelegt ist, hat Vorrang vor dem normalen DNS-Auflösungsverfahren. Sprich: Man kann für beliebige Server die IP-Adressen umbiegen.
Alles, was man jetzt noch tun muss ist, man muss die Namen von Werbeservern herausfinden und diese im Host-File mit der IP-Adresse 127.0.0.1 eintragen.
Ist natürlich etwas unhandlich, da man im Prinzip zunächst diese Werbeserver manuell einsammeln muss – aber eben nur im Prinzip, weil es nette Menschen gibt, die das bereits für einen erledigt haben.
Und diese netten Menschen warten eine Hosts-Datei, die sie kostenlos weitergeben. Nimmt man diese Hosts-Datei und ersetzt die eigene durch die andere: Ende der Werbung. Netterweise liefern die sogar gleich einen Installer mit: Man muss also nicht selbst manuell nach dem Ort der Hosts-Datei suchen, sondern überlässt das einfach dem Installer. Im Gegensatz zu Werbeblocker-Software wird hier also kein Programm installiert, sondern nur eine Textdatei ersetzt.
Und wer in diesem Text bisher durchgehalten hat, der will vermutlich auch wissen, wo es das ding gibt… Bitte sehr: Das Hosts-File von mvps.org gibts hier.