Statiksoftware unter MacOS auf einem Apple-Rechner betreiben


Thomas Wölfer
Thomas Wölfer

31. August 2021


Unsere Baustatik ist ein reines Windows-Programm und kann nicht unter MacOS – dem Betriebssystem von Apple – betrieben werden. Da sind wird aber keine Ausnahme. Um genau zu sein: Mir ist kein einziges ernst zu nehmendes Statikprogramm für den deutschsprachigen Markt bekannt, das mit MacOS betrieben werden kann.

Jetzt ist es aber so, das die Apple Hardware schon in einigen Büros verwendet wird – ich höre hin- und wieder das Argument, diese Geräte seien “hübscher”.

Wie aber betreibt man dann Windows-Programme wie die “Baustatik” auf solchen Computern? Gut das Sie fragen, denn rein zufällig habe ich gerade eine kleine Liste dazu zusammengestellt.

3 1/2 Wege, um Statik-Programme unter MacOS zu nutzen

1) Mit einer virtuellen Maschine

Eine VM ist ein durch Software simulierter Computer, der als “Anwendung” innerhalb des eigentlichen Betriebssystems läuft. Sie haben also ein Programm das unter MacOS läuft und so tut, als wäre es ein Stück PC-Hardware. In dem können Sie dann Windows installieren. So eine virtuelle Maschine ist zum Beispiel VirtualBox ( https://www.virtualbox.org/ ). Eine ausführliche Anleitung wie man das installiert finden Sie hier.

Meine Meinung: Funktioniert gut. Als Plus der gleichzeitige Betrieb von Apple und Windows-Programmen, dafür verliert man unter Windows aber zum Teil erheblich an Performance.

2) Bootcamp

Bootcamp ist bei MacOS beigepackt. Dabei handelt es sich im wesentlichen um einen Satz an Treibern und ein Installationsprogramm, das es dem Mac ermöglicht, so zu booten, als wäre er eine PC-Hardware. Wenn man den Mac per Bootcamp startet, dann kann man sich entscheiden, ob man MacOS oder Windows booten möchte. Es läuft also nicht beides gleichzeitig, aber man kann beide Welten auf der gleichen Hardware verwenden.

Eine Anleitung zu Bootcamp finden Sie hier bei Apple.

Meine Meinung: Funktioniert gut. Performance prima. Leider eben kein gleichzeitiger Betrieb von Apple und Windows-Programmen.

3) Wine / CrossOver Mac

Wine ist ein “Windows Emulator” und CrossOver ist eine “hübsche” Verpackung dafür, die man aber eigentlich nicht braucht. Der Vorteil davon: Er stellt die Windows API unter MacOS in Software zur Verfügung – Sie brauchen also keine Windows-Lizenz, wenn Sie Wine zu Betrieb von Windows-Programmen verwenden. Der Nachteil: Die API ist nie wirklich vollständig und nie wirklich 100% kompatibel.

Meine Meinung: Funktioniert nicht. Hat auch noch nie funktioniert. Zumindest nicht mit der “Baustatik”.

3 1/2) Remote Desktop

Bei “Remote Desktop” handelt es sich im Wesentlichen um eine Client-Software, die per “RDP” (Remote Desktop Protocol) mit einem Windows-Rechner kommuniziert. Der Client sammelt die Eingaben (Maus, Tastatur) am Host-System (das, vor dem Sie sitzen) ein und schickt die ans Windows-System. Die Ausgabe (Bildschirm) des Windows-Systems wird im Fenster des RDP-Clients angezeigt. Im Prinzip so ähnlich wie Team-Viewer.

Der benötigte Server-Teil ist in Windows eingebaut und Sie können sich von jedem Rechner, für den Sie einen RDP-Client bekommen, damit verbinden. Es gibt auch einen MacOS und zwar hier.

Meine Meinung: Funktioniert. Hat aber 2 Nachteile. Zum einen brauchen Sie dann 2 Rechner – das macht also nur Sinn, wenn der “Windows” Rechner sowieso zum Beispiel im Server-Raum steht (also VM?). Zum anderen geht die Sache mit den mehreren Monitoren damit nicht. Darum ist das meiner Ansicht nach bestenfalls eine Notlösung.