Wieso kommt meine eMail zurück?


Thomas Wölfer
Thomas Wölfer

14. Juli 2004


Ich habe schon früher über den D.I.E. Mailserver geschrieben: Wir geben uns mit dem Ding wirklich viel Mühe. Der Rechner soll natürlich auf keinen Fall Spam oder gar Viren verteilen - das schützt Sie (zum Beispiel wenn Sie unsere Mailing-Listen abonniert haben) - er soll aber natürlich auch keine Spam annehmen - das schützt unsere und die Infrastruktur des Internet als solches.

Um Spam schon auf dem Server abzublocken tun wir eine ganze Menge Dinge. Wir unterstützen das SPF,  filtern eingehende Nachrichten auf bestimmte Inhalte, verwenden einen Bayesian Filter und mit SpamAssassin einen regelbasierten Filter und vieles mehr.

Das ist alles gut und schön - und trifft mit einer extrem hohen Trefferquote ausschließlich Spammer. Eines der 'vielen mehr' Dinge die wir tun ist da aber leider etwas unschärfer: Wir verwenden auch RBL-Listen.

Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Datenbanken, die die IP-Adressen von Rechner beinhalten, die als Spammer bekannt sind. (Es gibt auch andere Geschmacksrichtungen, aber letztlich läuft es darauf hinaus.) Ist ein Rechner in einer der von uns benutzten Datenbanken eingetragen und versucht er eine Mail an unseren Mailserver zuzustellen, dann wird das abgelehnt. Im Rahmen der Ablehnung geben wir auch immer an, aus Basis welcher Datenbank das passierte. Eine solche Meldung lautet dann ungefähr:

Connection prohibited by SpamCop (www.spamcop.net)

Die URL die wir dabei angeben, geben wir deshalb an, damit der Versender etwas gegen sein Listing in dieser Datenbank unternehmen kann - zum Beispiel dadurch, indem er sein eMail-Verhalten ändert... :-)

Wenn Sie Ihre Mail einfach über Outlook mit Hilfe Ihres ISPs versenden, dann betrifft Sie das im Normalfall nicht... Aber leider eben nur im Normalfall. Es gibt nämlich nicht nur 'nette' ISPs, sondern eben auch die, die sich nicht im geringsten daran stören, das ihre Mailserver für den Versand von Spam versendet wird.

Wenn Sie bei einem solchen ISP Kunde sind, dann gibt es ein Problem: Ihre völlig legitimen Mails werden dann nämlich gerne über den gleichen Server verteilt, über den auch die Spam-Mails laufen. Aufgrund dieser Spam-Mails landet der Server aber irgendwann unweigerlich in einer der Spam-Datenbanken. (Zum Beispiel bei SpamCop.)

Resultat: Sie versuchen Ihre (natürlich völlig legitime) eMail über einen als Spam-Rechner bekannten Rechner zu versenden - und wir (sowie andere Mailserver-Betreiber die gegen Spam aktiv sind) verweigern die Annahme Ihrer Mail.

Was kann man tun?

Eigentlich nur eines: Beschweren Sie sich bei Ihrem ISP - und suchen Sie sich schnellstmöglich einen anderen, wenn keine Besserung eintritt. ISPs die den Versand von Spam tolerieren können einfach nicht toleriert werden: Wenn man gegen diese Firmen nichts unternimmt (und das einfachste ist dabei eben, die Firma als Kunde zu verlassen), dann gibt das den Spammern nur Rückendeckung.

Wenn Sie das Pech haben bei einem solchen ISP Kunde zu sein - und uns trotzdem eine dringende Mail zukommen lassen müssen: In einem solchen Fall wird es das einfachste sein, Sie besorgen sich eine der kostenlosen Mail-Adressen von Hotmail oder gmx.